„Von der Praxis für die Praxis“ –  „You can start me up“

„Gründer werden ist nicht schwer, Unternehmer sein dagegen sehr!“

Wilhelm Busch sprach natürlich von Vätern, die Analogie passt aber offenkundig, wenn man die „Abbrecherquote“ bei Unternehmensgründungen in Deutschland betrachtet. Wie man sein Start-Up vielversprechend in Position bringt und auch erfolgreich am Markt behauptet, sollte man also besser jemand fragen, dem dies gelungen ist. Was aber könnte einen erfolgreichen Unternehmer wie Thomas Hähn, Gründer der HAHN Automation mit Hauptsitz in Rheinböllen dazu bewegen, an einem grauen und tristen Mittwochmorgen im Januar 2024 eine „ganz gewöhnliche“ höhere Berufsfachschul-Klasse Wirtschaft der  BBS Simmern zu besuchen um den Schüler*innen sein „Erfolgsrezeptzu verraten?

Von der Geschäftsidee zum „Hidden Champion“

Was Herrn Hähn inspiriert und antreibt, wurde schnell deutlich, sobald er damit begonnen hatte, von seiner Ausbildung und seinen „Gründerjahren“ im Hunsrück zu berichten: Kurzgefasst begann seine Erfolgsgeschichte, als er nach einer Berufsausbildung und anschließendem Studium aus der Not eine Tugend machte. Da ihm eine erhoffte Stelle bei BOGE Simmern nicht angeboten werden konnte, entwickelte er sein dort begonnenes erstes Projekt, den Roboter „Liftmaster“ im elterlichen Traktorschuppen bis zur Marktfähigkeit weiter, um diesen dann auf eigene Faust anzubieten. Wie es weiter ging, kann man heute in Rheinböllen bei der HAHN Automation Group, einem der wichtigsten Arbeitgeber der Region, persönlich in Augenschein nehmen. Was aus seiner „Realität  gewordenen Idee“ geworden ist? … Ein sogenannter „Hidden Champion“, also ein Unternehmen, das in seinem Bereich (Welt-)Marktführer ist. Wer nun aber glaubt, die Erfolgsgeschichte endet an dieser Stelle, hat Hähns „Botschaft“ wohl nicht verstanden, für den „Stillstand keine Option“  ist. Selbstverständlich geht die Reise des Unternehmers weiter. So gründete er 2020 die United Robotics Group und hat bis heute weltweit über 15 Unternehmen der industriellen Automatisierung auf- und ausgebaut.  

Ein mögliches Erfolgsrezept für Unternehmensgründer

Fraglos gehören zur Unternehmensgründung neben einer guten Geschäftsidee vor allem  Ausdauer und Disziplin. Kommen allerdings noch echte Leidenschaft und unerschütterliche Zuversicht hinzu, ist alles möglich. So scheint es jedenfalls bei Herrn Hähn zu sein, der ganz bewusst auf genau diese Stärke und Leidenschaft auch bei seinen Mitarbeitenden vertraut …

Weshalb aber sollte dies Schüler*innen einer „ganz gewöhnlichen“ HBF Wirtschaft – Klasse interessieren, von denen sich bestenfalls ein oder zwei irgendwann einmal selbstständig  machen? Erstens, weil man nie weiß, wohin einen das Leben einmal führen wird und zweitens, weil es wohl kaum eine bessere Vorbereitung auf ein erfülltes und erfolgreiches Berufsleben geben kann, als die Perspektive eines erfolgreichen Unternehmers/Arbeitgebers zu verstehen, um diesen dann bestmöglich, als „Unternehmer im Unternehmen“ zu unterstützen und sich dabei letztlich selbst zu entdecken und zu entfalten.

Dankbar für die exklusiven Einblicke von jemand, der „für seine Sache brennt“, sind die Schülerinnen und Schüler der Klasse HBF W 23 und ihr Klassenlehrer Marc Chittka so oder so. Auch in uns hat Herr Hähn spürbar eine Flamme entfacht …

Marc Chittka