Elia Stenner (BGY 17)

Hallo zukünftige Abiturienten, ich bin Elia Stenner (24 Jahre) und mein Abschluss auf dem Wirtschaftsgymnasium liegt bereits drei Jahre zurück. Mit einem Abiturschnitt von 1,2 habe ich im Juni 2019 die allgemeine Hochschulreife erlangt. Als Leistungsfächer belegte ich Betriebswirtschaftslehre (BWL), Englisch und Deutsch.

Zunächst immatrikulierte ich mich an der Universität Koblenz-Landau und studierte Grundschullehramt mit der Fächerkombination Deutsch und Geographie. Allerdings bemerkte ich relativ schnell, dass ich mich mit den Gepflogenheiten eines Vollzeitstudiums nicht identifizieren konnte, woraufhin ich im Juli 2021 ein duales Studium bei der Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis begonnen habe. Als eine sehr heimatverbundene Person freue ich mich tagtäglich bei der Gestaltung meines Landkreises aktiv mitzuhelfen und den Bürger/innen die notwendigen Leistungen zu gewähren.

Die Studieninhalte während der Theoriephase in Mayen konzentrieren sich dabei hauptsächlich auf Rechts- und Wirtschaftsfächer. Dabei fiel mir auf, dass gerade Betriebswirtschaftslehre und internes / externes Rechnungswesen vielen Kommilitonen im Fachstudium I ernsthafte Schwierigkeiten bereitet hat, da sie zu Schulzeiten kaum Berührungspunkte mit den Fächern hatten. Glücklicherweise war mir ein Großteil des Unterrichtsstoffes in den Wirtschaftsfächern bereits bekannt, wodurch ich mein Augenmerk auf die reinen Rechtsfächer legen konnte und somit einen gewissen Vorteil gegenüber den anderen besaß.

Aber genug von meiner Person. Meine primäre Intention liegt darin, diejenigen anzusprechen, die möglicherweise mit dem Begriff "berufliches Gymnasium" nicht so viel anfangen können. Um vorweg eines klarzustellen. Für ein späteres Studium ist es irrelevant, ob man seinen Schulabschluss auf einem beruflichen- oder allgemeinbildenden Gymnasium vollzieht. Mit Erlangung der allgemeinen Hochschulreife ist man berechtigt an jeder deutschen Universität zu studieren. Des Weiteren legt das Wirtschaftsgymnasium großen Wert darauf, dass alle Schüler/innen mit demselben Wissenstand starten. Konkret heißt dies, dass im 11. Schuljahr grundlegende Stoffinhalte aus der Mittelstufe wiederholt werden. Somit besteht für jeden die Möglichkeit Wissenslücken aus der Vergangenheit zu schließen oder bereits vorhandenes Wissen zu festigen. Ferner vermittelt das berufliche Gymnasium den Lehrstoff in kleinen "Klassenverbänden". Dadurch kann zumeist individuell auf den einzelnen Schüler eingegangen werden, um auftretende Probleme rasch aus der Welt zu schaffen. In Französisch beispielsweise hat unsere Lerngruppe 6 -7 Personen umfasst. Mir persönlich fiel dadurch das Lernen wesentlich leichter und ich konnte große Fortschritte in dem Unterrichtsfach erzielen.

Mit den Lehrern habe ich durchweg positive Erfahrungen gemacht. Es wird zwar viel verlangt, aber dafür wird man auch sehr gut auf das Abitur und ein mögliches späteres Studium vorbereitet. Meine Entscheidung nach dem 10. Schuljahr von einem allgemeinbildenden Gymnasium auf ein Wirtschaftsgymnasium zu wechseln, habe ich bis zu dem heutigen Tag nicht bereut und kann es jedem weiterempfehlen!

Elia Stenner – Wirtschaftsgymnasium Simmern (Mai 2022)

bild elia stenner